Wem und wo möchte ich vorlesen?
- Bestimmung der Zielgruppe (z.B. Kinder, Erwachsene, Senioren, Menschen mit Behinderung etc.)
- gleichzeitig Bestimmung der Einsatzstelle (z.B. Kindergarten, Schule, Seniorenheim etc.)
- event. Zusammentun mit einem weiteren Lesepaten: gemeinsame Planung erleichtert den Einstieg
- event. Hospitieren bei einer bestehenden Vorlesestunde eines bereits aktiven Lesepaten
Wie gehe ich das Vorlesen an? - Vorbereitung zum Einsatz als Lesepate
- Besuch eines Lesepaten-Einführungsseminars (angeboten von der Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement): Informationen zur Gestaltung von Vorlesestunden, zielgruppengerechter Literatur, Einübung praktischer Fähigkeiten u.v.m.
- Bestimmung der Zielgruppe und Suche nach einem passenden Einsatzort - unterstützt durch die Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement (Informationen, Beratung und Vermittlung für Lesepaten)
- Kontaktaufnahme mit der zukünftigen Einsatzstelle
(fester Ansprechpartner für Fragen und Abstimmung der Vorlesestunden)
- Absprache - Vereinbarung von Ort und Zeit
(abgeschlossener Raum, regelmäßige Termine, Dauer der Vorlesestunde etc.)
- Absprache - Festlegung der Form der Vorlesestunde
(z.B. Vorlesen für eine Gruppe oder Einzelpersonen, Zirkel, Kränzchen etc.)
Planung der einzelnen Vorlesestunden
- Festlegung Vorlesezeit (idealerweise Orientierung an Einsatzstelle)
- Festlegung Häufigkeit (möglichst regelmäßig, so wird Vorlesestunde zur festen Einrichtung, auf die sich Zuhörer freuen)
- Festlegung Dauer (Gesamt-Zeitrahmen: max. 1 Stunde, reine Vorlesezeit je nach Zielgruppe)
- Berücksichtigung von Gruppengröße und -zusammensetzung (Zuhörerzahl bestimmt Art der Vorlesestunde)
- Wahl von Themen (Textauswahl durch Lesepaten oder auch durch Anregung der Einsatzstelle)
- Suche eines geeigneten Raumes (gemütlich, hell, gut belüftet, ruhig)
- Festlegung der Sitzordnung (z.B. Stuhlkreis, Stühle, Kissen etc.)
- Aushang als Vorankündigung und Werbung für Vorlesestunde
- Getränke
- Atmosphäre schaffen, z.B. durch Dekoration (Blumen, Musik, Beleuchtung, Klangschale etc.)
Literaturauswahl für Kinder
- Vorlesebücher, Geschichten
- Bilderbücher
- Märchen und Sagen
- Altersgerechte Sachbücher
Literaturauswahl für Senioren
- Kurzgeschichten, Erzählungen
- Anekdoten, Humoristisches
- Geschichten, Balladen
- Märchen und Sagen
- Biografisches
- Sachtexte (Bildbände, Reiseberichte)
- Zeitungen, Zeitschriften (Lebensbogen, Apotheken-Umschau)
- Wortspiele, Rätsel
Mögliche Kriterien bei der Literaturauswahl
- Zielgruppe (Alter und Anzahl der Zuhörenden)
- Form der Vorlesestunde (Kindergarten, Schulklasse, Lesekränzchen, Vorlesen für Menschen mit Demenz etc.)
- möglichst kurze Texte, ggf. mehrere kurze Vorleseeinheiten (z.B. Gedicht und Kurzgeschichte)
- Texte mit langen, verschachtelten Sätzen vermeiden
- kein ständiger Wechsel zwischen Zeitebenen
Mögliche Themen für Vorlesestunden
- Natur (Wald, Tiere, Garten/Blumen etc.)
- Feste und Feierlichkeiten (Weihnachten, Ostern etc.)
- Freizeit und Alltag (z.B. Freizeitbeschäftigungen, Haushalt)
- Familie, Freunde
- Berücksichtigung folgender Kriterien:
Eignung des Themas für Zielgruppe abwägen, Einführung in das Thema geben,
Interesse am Thema wecken, Präsentationsform wählen, Abschluss
Was sollte beim Vorlesen beachtet werden?
- Vorbereitung auf Vorlesestunde (Text vorher mehrmalig laut lesen)
- Gestaltung der Vorlesestunde (inkl. Einführung und Abschluss)
- angenehme Leseatmosphäre schaffen (z.B. durch Dekoration)
- langsames, deutliches und angemessen lautes Vorlesen
- Zuhörer miteinbeziehen
- Blickkontakt zu Zuhörern halten
- Pausen machen
- lebendig vorlesen (Gefühle)
- Körpersprache, Mimik, Gestik einsetzen
- Freude und Spaß am Lesen vermitteln
Quelle:
Stiftung Lesen (2007): Vorlesen - kinderleicht! Ein Leitfaden für Vorlesepatinnen und -paten. Stiftung Lesen. Mainz.
Stadtbibliothek Alzenau (Huber/Krammig) (2010): Vorlesen für Kinder und Erwachsene. Seminarunterlagen. Alzenau.